Schlupfwespen gegen Schildläuse
Schildläuse gehören wie auch Blattläuse zu der Familie der Pflanzenläuse. Schildläuse richten ebenso wie Blattläuse große Schäden an Nutzpflanzen und Zierblumen an.
Aussehen der Schildläuse
Es gibt weltweit über 3.000 Arten von Schildläusen, daher ist die Beschreibung eines eindeutigen Bildes nicht möglich. Dennoch lassen sich einige Gemeinsamkeiten beschreiben, deren Kenntnis bei der Bestimmung, ob ein Befall mit Schildläusen vorliegt, hilft.
Die Spannweite der Körperlänge der verschiedenen Arten von Schildläusen erstreckt sich von 0,8 bis 6 mm. Einzig die Aspidoproxus maximus überragt mit einer Körperlänge von 38 mm alle weiteren Arten von Schildläusen um ein Mehrfaches.
Männliche Schildläuse sind oft geflügelt, besitzen jedoch nie Mundwerkzeuge. Entsprechend nehmen männliche Schildläuse nach der Verpuppung keine Nahrung mehr auf. MännlicheSchildläuse sind daher nicht primär schadverursachend. Dennoch müssen auch männliche Schildläuse Teil einer Bekämpfung sein, da sie an der Fortpflanzung der Schildläuse beteiligt sind.
Die Weibchen der Schildläuse treten in der Regel nur in Kolonien auf, wobei sie sich gegenseitig in einer Art Symbiose unterstützen. Der Körper weiblicher Schildläuse ist schildförmig, was für die Gattung namensgebend wurde. Sehr oft werden die Weibchen der Schildläuse von einer Kapsel umschlossen, die vor dem Angriff von natürlichen Feinden schützen soll. Weibliche Schildläuse haben immer einen Stechrüssel, mit dem die Pflanze angestochen wird, um aus ihr den Pflanzensaft zu saugen.
Lebensweise und Fortpflanzung von Schildläusen
Etwas untypisch für die Welt der Insekten liegt der Schwerpunkt der Lebensaktivität im Winter und Frühling.
Während dieses Zeitraums befallen Schildläuse ebenso wie Blattläuse die Unterseiten von Blättern. Die Blätter werden mittels eines Saugrüssels angestochen, um die im Pflanzensaft enthaltenen Eiweiße aufzunehmen. Dabei nehmen die Schildläuse zum größten Teil einfache und zusammengesetzte Zucker auf, die sie nicht zur Nahrungsaufnahme verstoffwechseln, sondern als Honigtau ausscheiden. Dieser Honigtau ist sehr klebrig, weshalb er von den Schildläusen ausgeschossen wird, um nicht selbst mit ihm zu verkleben.
Oft sind die Weibchen der Schildläuse bewegungsunfähig und können nur in Kolonien überleben. Um nicht zur leichten Beute natürlicher Feinde zu werden, schließen sie sich in Kapseln ein und passen sich farblich der Pflanze an.
Die Larven der Schildläuse schlüpfen ab Juli. In dieser Zeit kommt es erneut zu einem Hoch an Saugtätigkeit, die auch Pflanzen, die sich von der Saugtätigkeit der Weibchen erholt haben, erneut stark schädigen kann.
Schildläuse befallen vor allem Farne und hartlaubige Gewächse. Sehr oft sieht man deshalb Schildläuse auf Blattunterseiten und Ästen von Palmen, Orchideen, Aralien, Oleander, Ficus, Zitruspflanzen, Lorbeer, Ananas und Kaffee.
Schäden durch Schildläuse
Der von Schildläusen beim Stoffwechsel produzierte Honigtau führt zur Bildung von Rußtaupilzen, die die Photosynthese von Pflanzen verunmöglichen. Zudem entzieht die Saugtätigkeit der Schildläuse der Pflanze wichtige Nährstoffe, die sie für das eigene Wachstum benötigt. Einige Arten von Schildläusen wie die Deckelschildlaus geben außerdem während des Saugens giftige Stoffe in die Pflanzen ab.
Ein Befall mit Schildläusen führt immer zu einem gehemmten Wachstum der befallenen Pflanze, oft auch zum Absterben.
Einen Befall mit Schildläusen erkennen
Ein Befall einer Nutzpflanze oder Zierblume lässt sich an Hand der Honigtaubildung erkennen. Der Honigtau tritt in Form von Tropfen auf den Blättern auf. Zudem lässt das Auftauchen unzähliger Ameisen auf einen Befall mit Schildläusen schließen.
Bekämpfung von Schildläusen
Eine der effektivsten Methoden der Bekämpfung von Schildläusen stellt der Einsatz von Schlupfwespen gegen Schildläuse dar. Schlupfwespen befallen die Larven der Schildläuse, die an der Infektion sterben. Vermehrung von Schlupfwespen und Verminderung der Schildläuse gehen dabei Hand in Hand.
Ameisen lassen sich hingegen nicht zur Bekämpfung von Schildläusen nutzen. Zwar melken Ameisen die Jungtiere der Schildläuse, schützen sie aber darüber hinaus vor weiteren Gefahren, um sich die bequeme Nahrungsquelle langfristig zu erhalten.
Weitere Feinde der Schildläuse
Schildläuse haben viele natürliche Feinde. Zu ihnen gehören Florfliegen, Schwebfliegen, Gallmücken, Raubwanzen und Ohrwürmer.
Schildläuse als Nützling
Schildläuse werden seit langem industriell verwertet. Schildläuse produzieren zum Beispiel den Farbstoff Karmin, welcher bei der Färbung von Textilien, Lebensmitteln und Kosmetika Verwendung findet. Der von der Chinesischen Wachsschildlaus produzierte Wachs wird zur Herstellung von Kerzen verwendet. Als Lieferant von Lack fand die Schildlaus Anwendung bei der Produktion von Schellackplatten (Vorläufer der Vinylplatten) und findet Anwendung bei Produkten der Möbelpflege und der Möbelindustrie, im Musikinstrumentenbau als günstiges Harz für Geigen und in der Lebensmittelindustrie als Überzugsmittel E 904 für Schokoladenbonbons.