Schlupfwespen gegen Blattläuse
Blattläuse können in Gewächshäusern großen ökonomischen Schaden anrichten. In der Landwirtschaft übertragen Blattläuse den Verzwergungsvirus auf Getreide. Aber auch in der Wohnung sind Blattläuse keine gerngesehenen Gäste.
Schäden durch Blattläuse
Blattläuse produzieren Honigtau, der die Blätter von Nutzpflanzen und Zierblumen an der Unterseite mit einem klebrigen Sekret überzieht. Die Blätter verfärben und kräuseln sich zunächst, später rollen sie sich zusammen. Die Triebe der Pflanze verkümmern.
Das Sekret von Blattläusen begünstigt die Ansiedlung von Rußtaupilzen, die die Photosynthese der Pflanze beeinträchtigen. Zudem übertragen Blattläuse weitere virale Krankheitskeime auf die Pflanze. In der Folge stirbt die Pflanze ab.
Aber auch wenn es zu keinem Befall mit Pilzen und weiteren Krankheitserregern kommt, werden Pflanzen durch den Fraß der Blattläuse massiv in ihrem Wachstum behindert.
Wirkung von Schlupfwespen
Schlupfwespen sind parasitierende Lebensformen. Die meisten Schlupfwespen parasitieren andere Insekten ausschließlich zur Eiablage (Eiparasiten). Dabei werden von den Schlupfwespen entweder die Eier anderer Arten oder ausgeschlüpfte Larven parasitiert. In beiden Fällen ist das Ergebnis die vollständige Vernichtung des befallenen Wirts. Setzt man Schlupfwespen gezielt gegen Schädlinge ein, so stellen sich Schlupfwespen aus Sicht des Menschen als Hyperparasiten, d. h. als Nützlinge dar.
Bei einigen Schlupfwespenarten ernähren sich auch ausgewachsene, verpuppte Schlupfwespen parasitierend von anderen Insekten. Dies trifft auch auf Blattlausschlupfwespen zu. Bei einem Einsatz von Schlupfwespen gegen Blattläuse werden so die Blattläuse nicht nur von den Larven der Schlupfwespen dezimiert, sondern zusätzlich auch von den Schlupfwespen selbst, die die Blattläuse anstechen, um den Körpersaft der Blattläuse aufzusaugen.
Wahl der richtigen Schlupfwespen
Die verschiedenen Schlupfwespenarten haben sich auf verschiedene Insekten spezialisiert und müssen daher gezielt je nach Befall eingesetzt werden.
Aphidius colemani: Schlupfwespe gegen diverse Blattläuse
Die Aphidius colemani ist eine Blattlausschlupfwespe, mit der diverse Blattlausarten wirksam bekämpft werden können. Keine Wirkung zeitigt diese Schlupfwespe bei einem Befall mit Kartoffelblattläusen.
Da die Aphidius colemani gegen verschiedene Blattlausarten hilft, ist keine präzisere Bestimmung der Schädlinge nötig.
Schlupfwespen gegen Kartoffelblattläuse
Die Aphelinus abdominalis ist eine ca. 1 mm große, schwarz-gelbgefärbte Schlupfwespe. Diese Schlupfwespe kann bis zu 1.000 Eier auf Blattläuse ablegen. Die Blattläuse sterben nach ca. sieben Tagen an der Infizierung, nach 14 Tagen verpuppen sich die Larven zu Schlupfwespen.
Die Aphidius ervi ist etwa 2 mm groß und von schlanker Statur. Diese Art Schlupfwespe legt bis 500 Eier. Wie bei den Larven der Aphelinus abdominalis sterben die Blattläuse nach ca. sieben Tagen, und nach 14 Tagen schlüpft die nächste Generation Schlupfwespen.
Unterstützung bei der Bekämpfung von Blattläusen
Bei einer großen Population Blattläuse genügen zuweilen Schlupfwespen nicht. In dem Fall kann man zur Unterstützung der Schlupfwespen auf weitere Fressfeinde der Blattläuse zurückgreifen. Natürliche Feinde der Blattlaus sind auch Florfliegen, Gallmücken, Schwebfliegen und Marienkäfer. Bei einem Einsatz dieser Insekten gegen Blattläuse kann man direkt Larven aussetzen in der Hoffnung, eine große Kolonie heranzuzüchten. Diese Population wird sich, sofern ihr Bestand von Dauer ist, später von allein auf die Blattläuse stürzen.