Schlupfwespen gegen Messingkäfer
Messingkäfer sind Käfer, die ausgewachsen 2,6 bis 4,6 Millimeter groß werden, wobei die Männchen der Messingkäfer in der Regel etwas kleiner sind. Messingkäfer haben ein spinnenartiges Aussehen mit langen Beinen und Fühlern und pelzigem Haarbewuchs, sind nachaktiv und leben für gewöhnlich unter Dielen oder in Wänden, meist in Fachwerkhäusern und Altbauten. Der Messingkäfer verdankt seinen Namen seinem messingfarbenen Aussehen, das tatsächlich sehr stark an Messing erinnert. Nach Europa wurde er eingeschleppt, die erste Aufzeichnung von Messingkäfern datiert auf das Jahr 1837.
Lebensweise von Messingkäfern
Messingkäfer halten sich zumeist im Verborgenen auf. Das sind Orte wie Fehlböden, Dielen und Wände (zum Beispiel hinter Tapeten), wo sie massenhaft aufkommen. Die Ernährungsgrundlage der Messingkäfer ist breitgefächert, von Textilien über Federn, Pelze, aber auch Kot, Knochen, Aas anderer Insekten, Leder, Papier bis hin zu Spinnweben reicht das Spektrum.
Messingkäfer sind flugunfähig. Die Weibchen der Messingkäfer legen etwa hundert Eier. Das gesamte Stadium von Eiablage, Einspinnung, Schlüpfen und Verpuppung dauert etwa vier Monate (davon Larvenzeit 75 Tage und Puppenruhe 15 bis 18 Tage), weswegen es beim Messingkäfer nur zu zwei nachfolgenden Generationen im Jahr kommt. Dennoch ist in der Regel eine Population mit Messingkäfern sehr groß, da sie zurückgezogen im Dunkeln leben und nur nachts unterwegs sind. Messingkäfer fallen meist erst dann auf, wenn es zu baulichen Veränderungen, zum Beispiel einer Altbausanierung oder einem Umbau kommt. Die Tiere werden aufgeschreckt und fallen dann in Scharen im gesamten Wohnraum auf.
Bekämpfung von Messingkäfern
Schlupfwespen injizieren in die Eier und Larven der Messingkäfer ihre eigenen Eier. Eine ausführlichere Beschreibung finden Sie unter Schlupfwespen gegen Motten einsetzen, die genaue Wirkungsweise von Schlupfwespen gegen Schädlinge soll nicht an dieser Stelle wiederolt werden. Mit der Injektion der Schlupwespeneier in die Eier und Larven der Messingkäfer ist eine gründliche Bekämpfung möglich.
Allerdings kommen auf den Betroffenen sehr hohe Kosten zu. Da Messingkäfer auch in Wänden und Böden vorkommen, müssen zur Ausbringung der Schlupfwespen viele Bohrungen vorgenommen werden. Erschwerend kommt hinzu, dass Messingkäfer nicht fliegen können. Die einzige Gelegenheit, sie zu erwischen, ist tatsächlich, Schlupfwespen in die Nähe der Brutstätten zu bringen, da Schlupfwespen selbst wiederum nur krabbeln können und dabei auch keine großen Entfernungen zurücklegen (können).
Dennoch sind Schlupfwespen eine sinnvolle Alternative zur Begasung der Messingkäfer, da eine solche gesundheitsschädlich ist und Wohnraum für Monate unbenutzbar macht, was wiederum zu anderen Kosten führt (Ausfall von Mieteinnahmen, Kosten einer Fremdunterbringung etc.).
Alternativen zu Schlupfwespen
Von Erzwespen wird berichtet, dass sie ebenfalls sehr wirksam zur Bekämpfung von Messingkäfern eingesetzt werden können. Das grundsätzliche Prinzip unterscheidet sich nicht von einer Bekämpfung mit Schlupfwespen.
Etwas anders gestaltet sich die Bekämpfung der Messingkäfer beim Einsatz von Silikatpulver. Wie viele Larven benötigen auch die Larven der Messingkäfer eine relativ hohe Feuchtigkeit. Durch Bestäubung der Gelege mit Silikatpulver werden die Eier und Larven mit einer Staubschicht überzogen, die dafür sorgt, dass Eier und Larven austrocknen und damit absterben.