Schlupfwespen gegen Kleidermotten

Kleidermotten gehören zu den Nachtfaltern und somit zu den Echten Schmetterlingen. Wie viele andere Schädlinge auch sind Kleidermotten ein Ärgernis in der Wohnung, zerfressen Kleidermotten doch unsere wertvolle Kleidung und den wertvollen Teppich.

Wirklich? Nein, wer da wirklich Löcher in die Kleidung frisst, sind die Larven der Kleidermotten. Die Natur hat es so eingerichtet, dass die Larven der Kleidermotte zu ihrer Entwicklung Keratin benötigen. Keratin ist ein Protein (Eiweiß), das sich in tierischen Fasern, also Haaren, Fell, Pelz, Wolle, Federn, Seide etc. findet.

Biologie der Kleidermotte

Ursprünglich ist das eine nützliche Einrichtung, sorgen doch die Kleidermotten ähnlich Geiern und Fliegen dafür, dass Überreste verwesender toter Körper entsorgt werden.

Doch leider halten sich Kleidermotten nicht an die Spielregeln: Mit der Erfindung der Kleidung und Entstehung von Haushalten folgten die Motten dem Menschen in die Wohnung. Die Biologie bezeichnet daher Kleidermotten als Kulturfolger.

Da fressen die Larven der Kleidermotte so ziemlich alles, was auch nur entfernt nach tierischen Fasern aussieht. Kleidermotten machen dabei auch keinen Halt vor Baumwolle und synthetischen Fasern, was sie gar nicht verdauen können.

Die ausgewachsene Kleidermotte selbst lebt nur etwa 14 Tage und wird lediglich 6 bis 9 Milimeter groß. Sie frisst nicht, aber sie ist eine wahre Maschine, was das Eierlegen betrifft. Eine einzelne weibliche Kleidermotte kann über 200 Eier legen. Bei der Suche nach einem Eiablageplatz bevorzugen Kleidermotten dunkle Ecken, da Larven und Kokons sonnenempfindlich sind und leicht austrocknen. Die Kleidermotte findet Fasern, indem sie sich am Geruch von Schweiß und Urin orientiert.

Larven von Kleidermotten benötigen bis zur Verpuppung teilweise bis zu acht Monate. Während dieser Zeit häuten sie sich bis zu sechsmal. Nach jeder Häutung webt sich die Raupe einen neuen Kokon, wozu sie das Wirtsmaterial gebraucht. Dabei hinterlässt die Motte sogenannte Gespinststrümpfe. Findet man verlassene Gespinststrümpfe, kann man mit Sicherheit von einem Mottenbefall mit Kleidermotten ausgehen.

Bekämpfung von Kleidermotten

Es gibt verschiedene Methoden, Kleidermotten zu bekämpfen. Diese können nicht allesamt an dieser Stelle beschrieben werden.

Ein Mittel der Mottenbekämpfung sind Schlupfwespen. Vor weiteren Ausführungen muss aber gesagt werden, dass auch Schlupfwespen gegen Kleidermotten kein Allheilmittel sind. Schlupfwespen sind zwar effektiv im Kampf gegen Kleidermotten, aber sie benötigen Unterstützung.

Wie unter Schlupfwespen gegen Motten einsetzen beschrieben, sind Schlupfwespen (nicht alle der weltweit vorkommenden Arten, aber diejenigen Schlupfwespen, die im Kampf gegen Motten Einsatz finden) flugunfähig. Die Kleidermotte ist das nicht. Im Gegenteil, Kleidermotten sind sehr gute Flieger. Das bedeutet aber auch, dass sich Kleidermotten in solche Höhen erheben können, die für die Winzlinge Schlupfwespe unerreichbar sind.

Daher benötigen Scupfwespen im Kampf gegen Kleidermotten unsere Unterstützung. Die Schlupfwespen müssen in verschiedenen Höhen und in Reichweite der Nester der Kleidermotte abgesetzt werden. Dazu muss man nicht genau wissen, wo sich die Nester der Kleidermotten befinden, aber eine ungefähre Vorstellung von den Aufenthaltsorten sollte man schon haben. Den Rest erledigen die Schlupfwespen.

Alternativen zu Schlupfwespen

Einen Mottenbefall mit Kleidermotten sollte man immer mit mehreren Mitteln bekämpfen. Im Rahmen des Breitbandkampfes gegen Kleidermotten sollte man neben Schlupfwespen auch beispielsweise auf Niemöl, Kieselgur, Lavendel und Pheromonfallen zurückgreifen.

Lavendel überdeckt den Geruch von Schweiß und wirkt damit gegen Kleidermotten vorbeugend bzw. vertreibend. Mit Kieselgur lassen sich die empfindlichen Kokons der Kleidermotten austrocknen. Niemöl ist ein zweischneidiges Schwert, es ist noch nicht geklärt, ob es für Menschen schädlich ist. Pheromonfallen schließlich greifen zwar nicht die Eier der Kleidermotten an, sondern nur ausgewachsene Kleidermotten, und da auch nur die Männchen. Daher wird immer wieder davon abgeraten, sie zur Bekämpfung von Kleidermotten einzusetzen. Pheromone sind Sexualstoffe, deren Duft die männlichen Kleidermotten anlockt. In der Falle ist ein starker Kleber enthalten, der, für Menschen unbedenklich, die Kleidermotten einfängt. Deshalb sind Pheromonfallen als Mittel zur Feststellung eines Mottenbefalls anerkannt. Das greift aber zu kurz. Auch wenn Pheromonfallen nicht direkt die Schädlinge, also die Larven der Kleidermotte bekämpfen, so sorgen Pheromonfallen doch dafür, dass die Fortpflanzung der Kleidermotten eingeschränkt wird. Als zusätzliches Mittel sind Pheromonfallen daher ein Baustein der Mottenbekämpfung.