Schlupfwespen gegen Lauchmotten

Lauchmotten sind Falter, die wie Blattläuse in der Landwirtschaft seit jeher große Schäden anrichten. Lauchmotten gehören nicht zu der Gruppe Motten, die umgangssprachlich als Lebensmittelmotten bezeichnet werden. Das Vorkommen der Lauchmotten beschränkt sich auf den Befall diverser Zwiebelarten in der Landwirtschaft.

Lauchmotten erkennen

Die Flügelspannweite von Lauchmotten beträgt bis zu 14 mm. Dabei unterscheiden sich die Vorderflügel farblich deutlich von den Hinterflügeln. Die Vorderflügel von Lauchmotten sind sehr dunkel. Die Färbung variiert zwischen Braun und Schwarz, wobei immer auch eine gräuliche Nuance beigemischt sein kann. Die Hinterflügel sind grau. Das Spektrum erstreckt sich über alle möglichen Grautöne von hell bis dunkel.

Lebensweise von Lauchmotten

Lauchmotten sind nachtaktive Tiere, die mit der Dämmerung erwachen. Im Gegensatz zu Lebensmittelmotten und Kleidermotten werden Lauchmotten vom Licht angelockt, was insbesondere bei mittels Licht überwachten Feldern zum Problem wird.

Die Flugzeit der Lauchmotten beginnt im Mai und endet im Oktober. Während dieses Zeitraums sind zwei Generationen unterwegs.

Fortpflanzung

Die Weibchen der Lauchmotten legen ihre Eier an den Verknotungen von Blättern (Wirtel) ab. Um an der Pflanze zu haften, werden die Eier mittels eines Sekrets verklebt.

Den Raupen der Lauchmotte dienen die Blätter als Nahrungsquelle. Die Raupe reift in fünf Stadien heran, bis sie sich schließlich einen hellgrauen, grobmaschigen Strumpf spinnt, in dem die Verpuppung zur Lauchmotte stattfindet. Gespinste der Lauchmotten finden sich meist an der Außenseite der Futterpflanze, manchmal auch in der Nähe auf nicht angefressenen Pflanzenteilen, seltener aber auch am Boden.

Befall mit Lauchmotten erkennen

Ein Befall von Futterpflanzen mit Lauchmotten lässt sich daran erkennen, dass Zwiebeln kleine, helle Flecken und Streifen an den Wirteln und Blättern aufweisen. In einem späteren Stadium sind auch deutliche Fraßspuren zu erkennen, die sich als Löcher in den Blättern bemerkbar machen.

Schäden durch Lauchmotten

Lauchmotten befallen alle Arten von Zwiebeln. Dies betrifft in der Kulturlandwirtschaft Haushaltszwiebeln und Knoblauch, aber auch Schnittlauch und Porree. In trockenen, heißen Sommern können Lauchmotten ganze Felder verwüsten, was für den Eigentümer zu großen finanziellen Einbußen führt.

Aber auch vor Hobbygärtnern machen Lauchmotten nicht Halt. Jedoch trifft man Lauchmotten im Garten nur selten an, weil dort das Nahrungsvorkommen viel zu begrenzt ist, als dass es zu einem großen Vorkommen kommen könnte.

Bekämpfung von Lauchmotten

Beim gewerblich betriebenen Anbau von Zwiebeln muss beim ersten Auftreten von Lauchmotten unverzüglich die Bekämpfung eingeleitet werden, bevor weite Teile der Aussaat vernichtet werden. Die einzig bekannte Methode der Bekämpfung von Lauchmotten außer einem Einsatz von Insektiziden, die bereits seit Anfang der achtziger Jahre in der Landwirtschaft erfolgreich gegen Lauchmotten eingesetzt wird, ist die Ausbringung von Schlupfwespen direkt im Feld. Die Schlupfwespenart Diadromus pulchellus injiziert ihre Eier in die Raupen der Lauchmotten, in denen die Raupen der Schlupfwespen auf Kosten der Lauchmotten heranreifen. Die Raupen der Lauchmotten werden bei diesem Vorgang abgetötet. Schließlich entstehen nach der Verpuppung aus den Raupen neue Schlupfwespen, die ihrerseits den Zirkel aus Befall von Lauchmottenraupen und Entwicklung weiterer Schlupfwespen schließen. Die Verteilung zwischen Schlupfwespen und Lauchmotten entwickelt sich dabei gegensätzlich.

Schlupfwespen richten sich ausschließlich gegen Lauchmotten. Sie richten gegenüber Mensch, Haustier und Nutzpflanzen keine Schäden an. Schlupfwespen eignen sich hervorragend für die Bekämpfung von Lauchmotten und sind zudem sehr günstig zu kaufen, da sie gezüchtet werden. Ein Einsatz von Schlupfwespen gegen Lauchmotten ist daher unbedingt jedem Betroffenen zu empfehlen.